Unfall

Am Arbeitsplatz erhalten Sie einen Anruf: Ihr Vater ist im Treppenhaus gestürzt oder Ihre Mutter hat sich bei sich zu Hause verletzt.

Was tun?

Die folgenden Schritte helfen Ihnen, die Situation optimal zu bewältigen.

  1. Beurteilen Sie die Situation: Nehmen Sie sich am Arbeitsplatz unbedingt genügend Zeit, um die Situation einzuschätzen, damit Sie angemessen reagieren können.
    • Falls es der Ernst der Lage erfordert (bei Lebensgefahr wie Blutverlust, Bewusstlosigkeit usw.), rufen Sie die 144 an, organisieren Sie den Ambulanztransport Ihrer angehörigen Person und benachrichtigen Sie die Notaufnahme des nächstgelegenen Spitals.
    • In einem weniger dringenden Fall müssen Sie für das weitere Vorgehen zuerst Informationen sammeln: Können Sie mit Ihrer angehörigen Person sprechen?
    • Können Sie einen direkten Nachbarn erreichen, damit er nachschaut?
    • Können Sie jemanden aus Ihrer Familie rasch hinschicken?
    • Kontaktieren Sie den diensthabenden Arzt oder die Notfallzentrale, um abzuschätzen, ob basierend auf den von Ihnen gesammelten Angaben eine Untersuchung oder eine Behandlung notwendig ist. Organisieren Sie ggf. einen Arztbesuch.
    • Wird Ihre angehörige Person bereits von einer Organisation gepflegt, kontaktieren Sie diese, klären Sie ab, ob in den nächsten Stunden ein Besuch geplant ist, und melden Sie ihr den Unfall. Sie wird den Notfall zwar nicht für Sie regeln, aber sie muss informiert sein.
  2. AM ARBEITSPLATZ: Nach einer möglichst gründlichen Einschätzung der Lage informieren Sie unverzüglich Ihre vorgesetzte Person, falls Sie Zeit benötigen, um eine Betreuung vom Arbeitsplatz aus zu organisieren. Falls Ihre Anwesenheit vor Ort erforderlich ist, teilen Sie Ihrer vorgesetzten Person mit, dass Sie gehen müssen. Geben Sie an, wie lange Sie voraussichtlich abwesend sein werden, auch wenn Sie das im Moment noch nicht wissen. Geben Sie an, wie Sie während Ihrer Abwesenheit erreicht werden können.
  3. Gehen Sie zur Notaufnahme, falls Ihre Anwesenheit erforderlich ist, und nehmen Sie das Dossier und die medizinischen Informationen zu Ihrer angehörigen Person mit. Sie werden sicherlich entsprechende Angaben machen müssen (Koordinationsrolle).
  4. Informieren Sie sich bei Ihrer angehörigen Person oder beim diensthabenden Arzt über die direkten Folgen des Unfalls, um abzuschätzen, ob Ihre Anwesenheit erforderlich ist oder wird.
  5. Nach der Krisensituation erkundigen Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber nach dem üblichen Vorgehen, falls sich ein solcher Fall erneut ereignen sollte. Gibt es keine besondere Regelung, sollten Sie über Ihre Herausforderungen punkto Vereinbarkeit – heute wie in Zukunft – informieren.

Um auf alles vorbereitet zu sein, sollten Sie darüber nachdenken, wie Entscheidungen getroffen werden sollen, falls Ihre angehörige Person infolge eines Unfalls oder einer Krankheit urteilsunfähig wird. Ihre angehörige Person kann selbst Vorkehrungen treffen, z. B. Vorsorgeauftrag oder Patientenverfügung. In der Rubrik Allgemeine Informationen – Rechtliche Aspekte – Für Ihre angehörige Person finden Sie weitere Angaben.

 

Weiterführende Informationen

Dokument « Verhandlungshilfe » (PDF).

verhandlungshilfe.pdf

 

Dokument « Checkliste für berufstätige betreuende Angehörige » (PDF)

checkliste_fuer_berufstaetige_betreuende_angehoerige.pdf

 

Welche Organisationen können mich unterstützen?

Dank dem schweizweiten Verzeichnis regionaler Adressen finden Sie rasch nützliche Adressen für die Dienstleistungen, die Sie suchen.

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